Die Fleischerei Höfler in Gleisdorf ist eine der wenigen, die ihre Fleischprodukte noch zur Gänze selbst produziert. Mit einem Lieferservice und Fleisch-Automaten versorgt man so auch in der aktuellen Situation alle KundInnen mit steirischem Fleisch. Und: Man zeigt gemeinsam mit anderen Unternehmen aus der Branche, warum das Fleischerhandwerk einen großen Wert hat.
„Wir sind derzeit 7 Tage die Woche erreichbar und es gibt immer mehr Anrufe“, freut sich Fleischerin Nina Höfler über die positive Resonanz ihres Lieferangebots. Die Gleisdorferin, die die Fleischerei Höfler gemeinsam mit ihrem Mann leitet, erläutert: „Wir haben mit dem Lieferservice gleich nach dem Start der Ausgangsbeschränkungen begonnen und es wurde von Anfang an positiv aufgenommen. Im Geschäftslokal hatten wir natürlich starke Einbrüche – die Menschen haben in den Supermärkten Lebensmittel gehamstert und neben Nudeln und WC-Papier haben sie da auch gleich das Fleisch gekauft. Das haben wir deutlich gemerkt. Deshalb haben wir dann auch die Öffnungszeiten reduziert. Mittlerweile kommen aber wieder mehr Menschen, wir haben aktuell von 8 bis 15 Uhr geöffnet.“
Unterstützung in der aktuellen Situation
Den Lieferservice bietet die Fleischerei kostenlos an – und man unterstützt auch darüber hinaus, wo man kann. „Vor allem für ältere Menschen ist es momentan ja wirklich schwer. Da helfe ich gern, indem ich auch Dinge des täglichen Bedarfs von anderen Märkten mitbringe.“ Geplant ist es, den Lieferservice vorerst bis Ende April 2020 aufrecht zu erhalten.
Fleisch-Automaten: „Die gehen wie Hölle“
Neben dem Lieferservice bietet die Fleischerei Höfler auch einen Automaten an, von dem man sich zubereitete Fleischgerichte, aber auch Frischfleisch kontaktlos abholen kann. Begonnen hat man mit einem Automaten direkt beim Geschäft, seit Anfang März gibt es einen weiteren beim Dieselkino. „Die gehen wie die Hölle.“ Auch merkt man, dass die Menschen die Grillsaison eröffnet haben, „deshalb haben wir das Sortiment nun ein bisschen angepasst, damit alles verfügbar ist, was man zum Grillen braucht.
Fleischerei Höfler produziert zu 100 Prozent selbst
Dennoch gehen die aktuellen Entwicklungen auch an der Fleischerei Höfler nicht spurlos vorbei. „Wir mussten einige MitarbeiterInnen auf Kurzarbeit schicken bzw. haben unser Team in 2 Schichten geteilt, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Wir sind ja eine der wenigen Fleischereien, die noch alles selbst produzieren – bei uns kriegt man zu 100 Prozent steirisches Fleisch. Nur Käse kaufen wir von regionalen Partnerunternehmen zu, aber auch da achten wir auf gute Qualität.
Kooperation statt Konkurrenzkampf
Dabei kooperiert man auch mit anderen Unternehmen aus der Branche – in der Businessregion Gleisdorf und darüber hinaus. „Natürlich war das früher anders, da hat noch jeder mehr seine eigene Suppe gekocht. Heute sehen wir uns aber nicht mehr als Konkurrenz. Leider gibt es ja immer weniger Fleischer, da ist es umso wichtiger, dass wir alle gemeinsame Sache machen und so auch die Wertschätzung für das Fleischerhandwerk stärken.“
Foto: Fleischerei Höfler